Georgs Retro Radgeber – Teil 3: den Aufbau vorbereiten

Endlich kann es weitergehen! Beim letzten Mal haben wir unser Vintage-Rad in seine Einzelteile zerlegt, nun treffen wir einige Vorbereitungen, bevor es wieder zusammenzusetzen können.

Zunächst kommt der Teil, der manchmal etwas mühselig ist, aber auch besonders satisfying sein kann: Wir müssen putzen! Teure Spezialreiniger lohnen sich meist nicht, schon ganz normales Spülmittel kann Wunder bewirken. Ihr solltet allerdings darauf achten, dass ihr beim Säubern lackierter Bereiche keine zu groben Materialien einsetzt. Schon die dunkle Seite eines Topfschwammes kann, wenn man zu viel Druck ausübt, die oberste Lackschicht aufrauen und stumpf wirken lassen. Rostentferner braucht ihr in der Regel nicht, denn ihr habt ja von vornherein hoffentlich einen nicht zu stark verrosteten Rahmen ausgewählt. Für leichten Flugrost reicht ein handelsüblicher Badreiniger mit rostlösenden Eigenschaften, auch den bekommt ihr ganz leicht in jedem Drogeriemarkt. Bitte benutzt beim Putzen Gummihandschuhe, manche Putzmittel können empfindliche Haut reizen. Für das Finish kann man den gesäuberten Rahmen mit einer Autolackpolitur behandeln. Diese verleiht noch einmal zusätzlichen Glanz und lässt Nässe abperlen.

Blitzblank: unser Rahmen samt Gabel nach der Putzaktion

Beim letzten Mal mussten wir verrostete Zugführungen am Oberrohr entfernen, was unschöne Fehlstellen hinterlassen hat. Dieses Problem lösen wir mit Hilfe von zum silbernen Lack passenden, reflektierenden Stickern. Diese decken die beschädigten Stellen perfekt ab und sorgen gleichzeitig für ein Stück Sicherheit, da unser Rad bei Dunkelheit besser zu sehen ist. Für die Anschaffung müssen wir das erste Mal Geld in die Hand nehmen, es fallen Kosten von ca. 10 EUR an.

glow in the dark: Reflektierende Sticker schützen beschädigte Lackstellen und sorgen für Sicherheit

Bevor wir mit dem Aufbau beginnen können, benötigen wir noch etwas Entscheidendes. Bislang steht unser Rahmen ohne Räder da. Die Suche nach passenden, gebrauchten Laufrädern erfordert unter Umständen viel Geduld, in unserem Fall hatten wir nach ein paar Wochen Glück. Für 30,- EUR wurden zwei gut erhaltene, verchromte Felgen in der richtigen Größe (28 Zoll Durchmesser, 30 mm Breite) auf Kleinanzeigen angeboten.

Nach über 40 Jahren noch fast wie neu: Chromfelge vom Markenhersteller

Beim Kauf von Laufrädern solltet ihr immer den einwandfreien Lauf prüfen. Dazu ein Tipp: Nehmt eine alte Vorderradgabel mit, in diese könnt ihr das Rad einfach einlegen und es darin laufen lassen. So zeigen sich auch minimale „Achten“ ganz deutlich. Schaut dabei das laufende Rad sowohl von der Seite als auch längs an. Natürlich ist das Thema Rost auch bei einem alten Laufrad wichtig. Es lohnt sich dabei, genau hinzuschauen, wie ihr sehen könnt:

Von Weitem: Hui, von Nahem: Pfui! Die Beschädigungen der Verchromung sind nur bei genauer Betrachtung zu erkennen.

Die Verchromung der oben im Vergleich zu sehenden Felge hat z.B. viele kleine Beschädigungen, in die Feuchtigkeit eindringt. Nach und nach platzt immer mehr von der Verchromung ab und man hat nicht lange Freude daran. Also lieber Finger weg!

Und da wir schon beim Thema Räder sind, natürlich braucht unser Fixie auch neue Reifen und Schläuche. Diese kaufen wir nicht gebraucht, wir müssen also etwas tiefer ins Portemonaie greifen, um ca. 60,- zu investieren. Wir haben uns für Mäntel mit Rennradprofil entschieden, um unser Rad sportlich wirken zu lassen. Gleichzeitig ermöglicht die gewählte Breite (32 mm) auch ein komfortables Fortkommen auf unasphaltierten Wegen.

Eine Mischung aus Sportlichkeit und Komfort: unsere neuen Mäntel

Wir haben nun bereifte Räder und einen sauberen Rahmen, beim nächsten Mal können wir mit der Montage beginnen und unser Projekt abschließen. Es wird also spannend! Schaut wieder rein für die letzte Folge von „Georgs Radgeber“!

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